Ostrau befindet sich am Südostrand des sogenannten Mügelner Beckens, eines geologischen Raumes, in dem die Gesteinsschichten des festen Untergrundes muldenförmig gelagert sind. Den alten, stark gefalteten und umgewandelten Gesteinen, meist Schiefern, lagern hier vulkanische Bildungen der Rotliegendzeit auf, über denen bunte Sandsteine und Letten folgen. Diese letztgenannten Schichten gehören meist schon der Zechsteinzeit an. Darüber lagert eine im Durchschnitt 10-20 m mächtige Schicht von meist grauem, ockerfarbigem, plattenbankig abgesondertem Dolomit, der sogenannte Plattendolomit. Dieses Gestein wurde an vielen Stellen in Sachsen, heute nur noch im Dolomittagebau der Ostrauer Kalkwerke GmbH, abgebaut. |
Der Kalkstein und der daraus gebrannte Kalk gehören zu den ältesten Grundstoffen, die der Mensch schon seit einigen Jahrtausenden nutzt. Der Rohstoff "Kalk" im weitesten Sinne des Wortes ist in der modernen Industriegesellschaft ein sehr wichtiger, weit verbreiteter Grundstoff. Fast alle Industriezweige, die Land- und Forstwirtschaft sowie zahlreiche Wirtschaftszweige sind auf Kalk angewiesen. Der Begriff "Kalk" ist nicht eindeutig. Um Mißverständnisse zu vermeiden, sollte man im technischen Sprachgebrauch nur die Begriffe "Kalkstein", "Dolomit", "Branntkalk" oder "Kalkhydrat" verwenden. Als Kalkstein bezeichnet man all jene natürlichen Gesteine, die zum überwiegenden Teil aus dem Karbonat des chemischen Elementes Kalzium bestehen. |
Mit "Dolomit" werden sowohl das Mineral (CaMg(CO3)), als auch das Gestein "Dolomitstein" sowie auch technische Produkte wie "Sinterdolomit" bezeichnet. Der Dolomit weist im Unterschied zum Kalkstein einen sehr hohen Gehalt an Magnesium aus. Der Ostrauer Dolomit ist ein Mineral aus Kalzium- und Magnesiumkarbonat. Er ist ein äußerst feinkörniges,kompaktes und gut geklüftetes Gestein von heller Farbe (gelblich, weiß-braun bis ocker und hellgrau). Sein Härtegrad beträgt 3,5 bis 4,0 und seine Dichte 2,85 g/ccm bis 2,95 g/ccm.
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